Potable water hygiene

Trinkwasserhygiene

Als weltweit führendes Unternehmen für Rohrleitungssysteme ist es eines unserer Ziele, durch Innovation zur Sicherstellung von sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen beizutragen und die Herausforderungen im Bereich der Infrastruktur zu bewältigen.

Die Aufrechterhaltung der Trinkwasserhygiene in einem Gebäude ist eine Herausforderung. Das kalte Wasser aus dem städtischen Wassernetz gelangt in das Gebäude und fliesst durch ein komplexes Netz von Rohren mit geringen Abmessungen über einen langen Zeitraum in einem erhöhten Temperaturbereich. Diese Bedingungen bergen ein Risiko für die Vermehrung von Keimen (Legionellen-Bakterien) und können eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.

Legionellen im Trinkwasser

Die Zahl der weltweit erfassten Legionellenerkrankungen steigt zunehmend. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Legionellen als die Bakterien ein, die von allen durch Wasser übertragenen Krankheitserregern die höchste Gesundheitsbelastung verursachen.

Grundlagen der Trinkwasserhygiene im Gebäude

Um eine nachhaltige Trinkwasserhygiene zu gewährleisten und die Legionellenvermehrung zu verhindern, müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden.


Verwendung von hygienisch konformen Materialien

Der Kontakt von Materialien mit Trinkwasser kann zu einer Migration von Stoffen führen. Dies kann eine geschmackliche bzw. geruchliche Veränderung des Trinkwassers, eine chemische Veränderung und auch eine mikrobielle Veränderung (sofern Stoffe den Mikroorganismen als Nahrung dienen) zur Folge haben. 

Alle in der Trinkwasserinstallation verwendeten Werkstoffe, Rohre, Rohrleitungsteile, Armaturen und Apparate sowie die erforderlichen Hilfsmittel müssen daher den national geltenden gesetzlichen Hygieneanforderungen entsprechen. Es wird empfohlen, zertifizierte Produkte gemäss international gültigen Produktnormen zu verwenden. 

Wichtig für eine nachhaltige Trinkwasserhygiene ist die Minimierung von Korrosion, da korrodierte Oberflächen Nischen für die Einnistung von Mikroorganismen bieten und Korrosionsprodukte zur Bildung von Ablagerungen führen können, die die Hydraulik verändern. Des Weiteren verhindern korrosionsbeständige Materialien den Abrieb von Mikroplastik während des Betriebs einer Trinkwasserinstallation.

 

Armaturen & Rohrleitungssysteme von GF:

  • Sind konform mit den hygienischen Anforderungen 
  • Sind dank ihren hochwertigen Materialien sehr langlebig

Normen und Regelwerke beachten

Trinkwasserinstallationen können über ihren gesamten Lebenszyklus sicher und hygienisch betrieben werden, wenn die Normen und Regelwerke für Planung, Bau und Betrieb eingehalten werden. 

Die Werke definieren den Stand der Technik, sorgen für Sicherheit sowie Komfort und schützen vor den Folgen einer mikrobiell kontaminierten Trinkwasserinstallation.

Bedarfsgerechte Dimensionierung

Das Rohrleitungssystem und der Warmwasserspeicher müssen auf die entsprechende Nutzung ausgelegt werden. Bei überdimensionierten Rohren besteht die Gefahr, dass in der Mitte des Rohres nur eine laminare Strömung auftritt und das Wasser an den Rohrwänden nicht ausgetauscht wird.

Rohrleitungssysteme mit einem vollen Rohrquerschnitt, wie JRG SanipexJRG Sanipex MT und INSTAFLEX ermöglichen die Verwendung kleinstmöglicher Dimensionen. Dies minimiert den Wasserinhalt in der Trinkwasserinstallation, so dass ein vollständiger Austausch des Volumens in den Leitungen schneller erfolgen kann.

Unsere Experten unterstützen Sie gerne bei der Planung der Rohrdimensionierung für Ihr Projekt. 

Toträume vermeiden

Korrosion minimieren

Korrosionsrückstände bilden einen idealen Nährboden für Legionellen. Bei der Planung der Trinkwasserinstallation sind deshalb korrosionsbeständige Materialien vorzuziehen. Rohrsysteme aus Kunststoff gelten als besonders resistent gegenüber Korrosion. 

Unsere Kunststoffrohrleitungssysteme für Trinkwasserinstallationen:

Qualitativ hochwertige Rotguss- und Edelstahl-Bestandteile gewährleisten die Korrosionsbeständigkeit unserer JRG Armaturen.

Sauberkeit bei den Arbeiten

Hygienisch einwandfreie Lagerung und Verarbeitung sind die Grundlage einer sicheren Trinkwasserinstallation. Bei der Installation eines Trinkwassersystems kann es durch unsachgemässe Lagerung oder Behandlung der Produkte zu Verunreinigungen kommen. Verunreinigungen auf Oberflächen, die mit dem Wasser in Berührung kommen, können eine bedeutende Nährstoffquelle für Mikroorganismen darstellen. Um eine Verunreinigung zu vermeiden, sollten diese Oberflächen durch geeignete Verpackungen geschützt werden. Zudem müssen alle verwendeten Werkzeuge stets sauber gehalten werden.

 

Produkte von GF für die Trinkwasserinstallation verfügen über:

  • Hygienisch einwandfreie Verpackungen
  • Möglichst nachhaltiges Verpackungsdesign und -materialien

Hydraulischer Abgleich

Hygienespülung

Je länger die Verweilzeit des Wassers in der Trinkwasserinstallation ist (Stagnation), desto höher ist das Risiko, dass sich die darin vorhandenen Legionellen und andere Mikroorganismen vermehren können. Das Wasser in den Warm- und Kaltwasserleitungen muss daher in der gesamten Trinkwasserinstallation regelmässig ausgetauscht werden, um hohen Bakterienkonzentrationen langfristig entgegenzuwirken. Ist eine regelmässige Nutzung nicht möglich, z.B. in Hotels oder Sportanlagen, kann eine automatische Spülung die Hygiene sicherstellen.

Das Hycleen Automation System ermöglicht eine automatische Spülung von Kalt- und Warmwasserleitungen in Abhängigkeit von Temperatur, Zeit oder Verbrauch. Jeder Spülprozess wird aufgezeicnet und protokolliert.

 

Hygiene-Spülung mit dem Hycleen Automation System

  • Bedarfsgerechter Wasseraustausch in Abhängigkeit vom effektiven Wasserverbrauch
  • Spülen bei Erreichen von hygienekritischen Temperaturen oder nach bestimmten Zeitintervallen
  • Dokumentation jeder Spülsequenz
  • Zentrale Bedienung über den Hycleen Master oder via cloudbasiertem Fernzugriff

Kalkablagerungen und Inkrustierungen vermeiden

Kalkablagerungen und Inkrustierungen in Rohrleitungen und Warmwasserspeichern haben einen unterstützenden Effekt dafür, dass sich Mikroorganismen dauerhaft ansiedeln und unkontrolliert stark vermehren. Ursache dafür ist, dass durch die Ablagerungen der einwandfreie Betrieb der Anlage nicht mehr sichergestellt werden kann. Zudem beeinträchtigt eine Kalkschicht im Wärmeerzeuger die Wärmeübertragung auf das Trinkwasser und verschlechtert damit die Energieeffizienz erheblich. Im schlimmsten Fall kann dies auch zu hygienisch bedenklichen Temperaturen führen.

Ein präventiver Kalkschutz ist bei kalkhaltigem Trinkwasser somit nicht nur wegen den technischen Vorteilen (Energieeffizienz), sondern auch wegen der Trinkwasserhygiene wichtig.

Regelmässige Zustandskontrolle

Während des Betriebs muss die mangelfreie Funktionsfähigkeit der Installation regelmässig überprüft werden. Der Betreiber einer Trinkwasserinstallation ist dafür verantwortlich, dass dies geschieht.

Wird eine Installation anders genutzt als ursprünglich vorgesehen (bestimmungsgemässer Betrieb nach Normen & Regelwerken), muss ein Fachbetrieb hinzugezogen werden, um das Trinkwassersystem an die veränderten Bedingungen anzupassen. Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen, unsere Experten unterstützen Sie gerne.

Konsequente Instandhaltung

Zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit sind regelmässige Kontrollen und die Instandhaltung aller Apparate, wie z. B. Wasserwärmer, sowie der Leitungs- und Entnahmearmaturen, notwendig. Auf diese Weise können Mängel ausgeschlossen und Gefahren vermieden werden.

Legionellenbeprobung durchführen

Um zu überprüfen, ob eine einwandfreie Trinkwasserqualität gewährleistet ist, sollten bzw. müssen je nach Art des Gebäudes regelmässig Proben genommen werden. Diese müssen nach den geltenden Vorschriften von einer Fachperson an aussagekräftigen Probenahmestellen durchgeführt werden. Anschliessend wird eine Legionellenanalyse in einem akkreditierten Labor vorgenommen. Um eine ordnungsgemässe Probenahme zu gewährleisten, ist ein Probenahmeventile zwingend erforderlich. 

Die Probenahmeventile sollten so konstruiert sein, dass sie desinfizierbar/abflammbar sind und sich bei der Wasserentnahme keine Aerosole bilden.

Intervention durch Desinfektion

Werden bei der Beprobung des Trinkwassers Überschreitungen der geltenden Legionellen-Grenzwerte oder anderer Pathogene festgestellt, ist dies in der Regel auf die Vernachlässigung der präventiven Massnahmen zurückzuführen. Eine Intervention soll, wenn notwendig, minimal gehalten und nur als letzte Möglichkeit eingesetzt werden. Hier kommen die Möglichkeiten der thermischen oder chemischen Desinfektion ins Spiel. Für eine erfolgreiche und nachhaltige Desinfektion ist es notwendig, die Ursache und den Ort der Verunreinigung genau zu kennen. Ausserdem sollte die Durchführung gemäss den national geltenden Richtlinien erfolgen. 

EU-Trinkwasserrichtlinie

Die überarbeitete EU-Trinkwasserrichtlinie verfolgt einen risikobasierten Ansatz zur Verhinderung von Gesundheitsproblemen. Sie trat am 12. Januar 2021 in Kraft und musste bis zum 21. Januar 2023 in nationales Recht umgesetzt werden. Sie zielt darauf ab, die europäischen Bürger und die Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen von verunreinigtem Trinkwasser zu schützen und den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verbessern.

Georg Fischer Piping Systems Ltd

Ebnatstrasse 111

8201 Schaffhausen

Schweiz

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